• Home
  • Über Silvia Barrios

Silvia Barrios

Es ist schon viele Jahre her, dass ich mit indianischen Völkern in Berührung kam. Und ich konnte mir nicht vorstellen, wie sehr ich bereits einen Weg eingeschlagen hatte, bei dem es kein Zurück mehr gab. Den "Pim" oder den "Arete", die mit ihrem fröhlichen Klang die Armut der Chané durchfließen, spürte ich schon damals in meinem Blut, drängend, unwiderstehlich, schmerzhaft.

Jahr um Jahr zog es mich in den Norden mit seinen erbarmungslosen, schwülen Sommern. Zu den Menschen, die mich ganz langsam einen Blick in ihre Welt werfen ließen. Eine Welt, die manchmal zerbrochen ist, wie ihre Masken nach dem Karneval; manchmal zittrig wie die Stimme der Alten; manchmal scheu und verschämt, ein anderes Mal mächtig, fruchtbar.

Damals wusste ich noch nicht, dass es meine Aufgabe sein würde, etwas von ihrer Musik zu zeigen und zu ermöglichen, dass sie selbst sie zeigten. Damals war ich ein junges Mädchen, das verzaubert war von all den Stunden, die man vertanzt oder in Chicha ertränkt; das die Geschichten der alten Leute liebte, ihre unverständliche und wohltönende Sprache, die Tage voller Alltäglichkeiten, die man miteinander teilt, in dieser aus Klängen geformten Welt ... ein Mädchen, das diese Menschen liebte und das sich für immer von dieser magischen und leidenden Welt durchdringen ließ.

Aus "Cantos", Buch von Silvia Barrios


SILVIA BARRIOS, Anthropologin und Sängerin, lebte über fünfzehn Jahre mit den indianischen Völkern Mataco, Chorote, Chulupí, Chiriguano und Chané von Nordargentinien, Bolivien und Paraguay: Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, die kulturellen Traditionen dieser Völker wieder aufzuwerten, indem sie ihre musikalischen Ausdrucksformen sammelt, dokumentiert und wiederbelebt. Die eingeborenen Völker finden in ihr eine Stimme. Eine Stimme des dunklen von Blut gefärbten, archaischen und faszinierenden Klanges Lateinamerikas.


Das Projekt ARGENTINA INDÍGENA

In Argentinien, das sich als "weißes" Land ansieht, existieren bis heute lebendige Kulturen eingeborener Völker, von offizieller Seite an den Rand des Vergessens gedrängt und vom Aussterben bedroht.

ARGENTINA INDÍGENA ist ein Projekt zur Erforschung, Wiederbelebung und Verbreitung der Kunst der eingeborenen Völker Argentiniens. Es möchte ihr Bewusstsein der eigenen Lebensweise stärken und ihnen zu Anerkennung und Wertschätzung ihrer Kultur und zur Verbesserung ihrer Lebensbedingungen verhelfen.

Forschungsschwerpunkte sind Musik, Tanz, Theater, Literatur, Bildende Kunst und interdisziplinäre Bereiche aus Anthropologie Soziologie, Linguistik oder Medizin, wie z.B. die überlieferte Naturheilkunde.

ARGENTINA INDÍGENA führt Veranstaltungen wie Rundfunksendungen, Seminare oder Konzerte durch, in denen die indianischen Völker ihre überlieferten kulturellen Ausdrucksformen vorstellen können, und gibt Publikationen heraus. Weitere Ziele sind die Forschung über den kulturellen Austausch der indianischen Völker untereinander und der Aufbau von Archiven.

Silvia Barrios

Die argentinische Sängerin und Anthropologin SILVIA BARRIOS arbeitet seit 1973 mit verschiedenen Völkerstämmen Nordargentiniens zusammen, den Wichimataco, Chorote, Chulupí, Chané und anderen, und macht deren Musik einem Publikum zugänglich, das oft erst im Konzert von der Existenz dieser Völker erfährt. In Theatern, auf Festivals, in Konzerten und didaktischen Vorträgen stellt sie unermüdlich das Kulturerbe dieser Völker vor.

1987 kreierte sie mit Mitwirkenden aus diesen ethnischen Gruppen die Bühnenshow ARGENTINA INDÍGENA, die nach vielen Jahren des Schweigens die Musik ihrer Vorfahren zum ersten Mal der argentinischen Öffentlichkeit offenbart, in ihren eigenen Gemeinden ebenso wie in wichtigen Festivals und Theaterstätten wie dem Teatro Colón von Buenos Aires,.

Als Sängerin trat SILVIA BARRIOS in mehr als zwanzig Ländern in Amerika, Europa, Asien und Afrika auf. Sie führte neun Tourneen durch Europa mit Auftritten in 45 Städten als Solistin und Regisseurin der Bühnenshow ARGENTINA INDÍGENA mit 27 Mitwirkenden und MESTIZA mit 16 Mitwirkenden durch. Sie ist die einzige Künstlerin, die auf nationaler und internationaler Ebene die Musik der Wichi-Mataco, Chorote, Nivaklé und Chiriguano-Chané verbreitet und die Musik der andinen und der kreolischen Kultur in ihr Repertoire aufgenommen hat.

ARGENTINA INDÍGENA und MESTIZA wurden in Deutschland im Kolumbusjahr 1992 auf Einladung des Hauses der Kulturen der Welt in Berlin und anderen Institutionen vorgestellt.

1995 trat sie in Moskau auf als Solistin bei der Aufführung der Symphonie "PI TETE UERU - Wiegenlied, um ein Volk zu wecken" des Komponisten Fernando Altube, die auf indigenen Lieder basiert, die sie gesammelt hatte.

2006 nahm sie am "3. Weltfestival der Kulturen der Wüste" teil, bei dem ihr Ensemble als bestes aus vier Kontinenten ausgezeichnet wurde.

Derzeit ist sie 2. Vorsitzende der Stiftung "Fundación Norte", Trägerin von ARGENTINA INDÍGENA und des Projekts KATINAJ, das sich der Revitalisierung der Musik der indigenen Völker durch ihre Mitglieder selbst widmet. Dieses Projekt wird von den Botschaften der Schweiz und Deutschland unterstützt und wird von Silvia Barrios geleitet.

Booking

Europa 2015

LatinStudio

LatinStudio

Guerlio Peralta
Sonnenhalde 21
78727 Oberndorf
Germany